Verfasst von: mantrailer | 12. Juni 2009

Der Geocache-Suchhund – auch eine Form des Trainings

IMG_6638Heute mal etwas anderes. Nachdem ich schon über ein Jahr mit Bella Mantrailing trainiert hatte, entdeckte ich Geocaching als tollen Outdoor-Sport, eine Art Schnitzeljagd per GPS-Daten:

Jemand versteckt ein Behältnis mit einigen Gegenständen darin (das ist der Cache, die “Schatztruhe” sozusagen) und gibt die Geokoordinaten auf einer bestimmten Website bekannt. Andere navigieren mit Hilfe eines GPS-Gerätes zu dem Punkt, suchen das Versteck und entnehmen im Erfolgsfall einen Gegenstand und tun selber wieder einen in die Box. Es gibt verschiedene Varianten und unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. In aller Regel wird ein Cache an einer interessanten Stelle versteckt, die man so gezeigt bekommt.

Nachdem ich meine ersten Erfahrungen gesammelt und 17 Caches gefunden hatte, kam ich auf die Idee, mir von Bella bei der Suche helfen zu lassen. Beim nächsten Cache rief ich sie zum Versteck und als sie an der Tüte kratzte, bekam sie eine Superbelohnung. Das ging so eine gute Woche und zehn Caches weiter, bis Bella meinen 28. Cache fand. Ich sah aus 10 m Entfernung, wo der Cache sein muß und ließ sie nun allein suchen – und sie fand den Cache, der in einer Baumwurzel versteckt war. Schon in den Tagen vorher war zu beobachten, daß Bella nach dem Kommando „Such Cache!“ in einen speziellen Suchmodus verfiel: Jeder Baumstamm, Felsen usw. wird abgesucht. Inzwischen scheint es mir so, daß sie zunächst vielversprechende Plätze erst mal rasch „abklappert“ und dann für die Feinsuche die Nase einschaltet. Es klappt natürlich nicht immer, aber immer öfter. Waren kurz vorher Cacher da, geht es in der Regel schneller, sie hat aber auch schon einen Cache gefunden, an dem seit sechs Wochen niemand war (verändertes Geruchsprofil im Waldboden??). Einmal konnte ich Cache-Suche mit Mantrailing verbinden: Aus dem Logbuch im Cache war zu entnehmen, daß vor wenigen Stunden Cacher da waren. Es war zu sehen, daß Bella auf dem Waldpfad weiterwollte. War das die Spur der Leute, die wie ich zum nächsten, 700m entfernten Cache weitergelaufen sind? Also, Methode Mantrailing:  Geschirr angelegt und los gings – der erste und bisher einzige Cache, den ich ohne GPS-Gerät fand, nur mit der Hundenase…

Gestern hat Bella regelrecht den Tag gerettet. Wir waren auf der Suche nach dem interessanten Multi Goldsuche im Taunus,  der über 5 Zwischenstationen zum finalen Cache führt. An den Stationen muß man einen kleinen Cache finden, der die Koordinaten der nächsten Station angibt. An der 4. Station wollte ich schon aufgeben. Es war eine malerische Felsgruppe und ich hatte keine Ahnung, wo ich noch suchen sollte. Da setzte Nieselregen ein. Als ich schon den Rucksack schultern wollte, sah ich Bella nochmal eine Stelle absuchen, in deren Umfeld sie schon mehrmals gesucht hatte. Jetzt kratzte sie entschlossen – und förderte ein Plastikteil zutage, auf dem die Koordinaten für die nächste Station standen! Den abschließenden Cache fand sie dann auch noch und zwar bevor ich überhaupt an der Stelle war.

Also, Geocacher mit Hund: Laßt Euren Vierbeiner nicht einfach nur zuschauen, sondern sucht mit ihm im Team!

*

Zu den Fotos:

Oben: Nach getaner Arbeit. Der Cache steckte in der Wurzel im Hintergrund.

Es ist für mich etwas schwierig, im „Eifer des Gefechts“ Fotos zu machen. Die folgenden drei Beispiele sind daher etwas unscharf. Zunächst die Peilung: noch 88 m zum Cache. Dann: Bella hatte sich gesetzt. Das ist das Zeichen für „Gib mir einen Hinweis“ (Negativ-Anzeige; sollte man auch trainieren). Ich sehe, daß es am Waldrand sein muß. Zum Schluß: Freudentanz mit der Tüte, in der sich die Cache-Dose befindet (ich habe daher immer Ersatztüten dabei…).

IMG_5364

IMG_5366

IMG_5368

Hier ein Video aus September 2009:


Antworten

  1. […] Nase nicht trainiert – außer, man sucht unterwegs auch Geocaches. Vor einiger Zeit habe ich dargestellt, wie man dabei seinen Hund als Helfer einsetzen kann. Die Fotos in dem Beitrag waren mäßig. Jetzt […]


Hinterlasse einen Kommentar

Kategorien